30.04.2025
Passwörter gehören zu den größten Sicherheitsrisiken im digitalen Alltag. Sie sind anfällig für Phishing und Datenlecks. Doch eine moderne Alternative gewinnt zunehmend an Bedeutung: Passkeys. Wie Passkeys funktionieren, welche Vorteile sie bieten und wie Sie sie einrichten und verwenden.
Ein Passkey ist eine moderne und sichere Alternative zu herkömmlichen Passwörtern. Mit einem Passkey melden Sie sich bei Online-Diensten an, ohne ein Passwort einzugeben. Stattdessen wird die Anmeldung mit einem kryptografischen Schlüsselpaar durchgeführt (asymmetrische Verschlüsselung). Dabei ist ein privater Schlüssel sicher auf Ihrem Gerät gespeichert. Dieser geheime Schlüssel wird niemals preisgegeben. Der zweite, sogenannte öffentliche Schlüssel liegt z. B. auf dem Server, auf dem Sie sich einloggen wollen. Das Zusammenspiel der beiden Schlüssel erklären wir im nächsten Abschnitt.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Passwörtern müssen Sie Passkeys nicht manuell erstellen oder sich diese merken. Denn Passkeys basieren auf Public-Key-Kryptographie und werden automatisch von Ihrem Gerät generiert und verwaltet. Dadurch entfällt das Sicherheitsrisiko von schwachen oder mehrfach verwendeten Passwörtern.
Passkeys sind somit deutlich sicherer als Passwörter. Allerdings garantieren auch sie keine vollständige Sicherheit. Der Aufwand, den Cyberkriminelle betreiben müssen, um einen Passkey zu stehlen, ist in der Regel jedoch sehr hoch und damit unwirtschaftlich. Kriminelle müssten beispielsweise Firmenhandys oder Laptops manipulieren, um den kryptografischen Schlüssel auszulesen.
Passkeys basieren auf dem Authentifizierungsstandard FIDO 2. Sie ermöglichen eine sichere Authentifizierung ohne die Eingabe eines Passworts. Statt eines einzigen Passworts wird ein Schlüsselpaar verwendet, das aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel besteht (Public-Key-Kryptographie).
Bei der Anmeldung sendet die Website oder App eine FIDO 2-Authentifizierungsanfrage, eine sogenannte Challenge. Ihr Gerät bestätigt diese automatisch. Hierfür nutzt es den privaten Schlüssel, um eine sichere Signatur zu erstellen. Der Online-Dienst überprüft diese Signatur mit dem öffentlichen Schlüssel – wenn sie übereinstimmen, wird der Login gewährt.
Moderne Systeme wie von Apple (iCloud Keychain), Google (Passkeys in Chrome und Android) und Microsoft erlauben eine geräte- und systemübergreifende Nutzung von Passkeys. Das bedeutet, dass Ihre Schlüssel sicher in der Cloud synchronisiert werden und Sie diese auf all Ihren vertrauenswürdigen Geräten benutzen können. Das macht die passwortlose Anmeldung über verschiedene Geräte deutlich leichter und benutzerfreundlicher.
Die Synchronisation in der Cloud ist in der Regel durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und andere Sicherheitsmaßnahmen geschützt, um die Integrität und Vertraulichkeit der Passkeys zu gewährleisten.
Passkeys bieten Ihnen zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Passwörtern – sowohl in puncto Cybersicherheit als auch bei der Benutzerfreundlichkeit.
Die Einrichtung eines Passkeys ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Je nach System und Plattform gibt es unterschiedliche Schritte, doch das Grundprinzip bleibt gleich: Ein sicherer Passkey wird auf Ihrem Gerät erstellt und kann für die Anmeldung genutzt werden.
Um einen Passkey einzurichten, sollten folgende Bedingungen erfüllt sein:
Die Einrichtung kann je nach Plattform leicht variieren. Ein Beispiel für die Registrierung eines Passkeys sieht folgendermaßen aus:
Passkeys …
Melden Sie sich für den O2 Business Newsletter an und erhalten Sie Informationen zu weiteren Themen, Aktionen und Sonderangeboten für Geschäftskunden.
Passkeys gelten als äußerst sicher, da sie auf Public-Key-Kryptographie basieren und nicht manuell eingegeben werden müssen. Dadurch sind sie phishing-resistent, können nicht durch Datenlecks kompromittiert werden und sind gegen Cyberangriffe geschützt.
Passkeys selbst sind schwer zu hacken, da der private Schlüssel nur auf Ihrem Gerät gespeichert bleibt und niemals an Server übertragen wird. Ein Risiko besteht lediglich, wenn das Gerät kompromittiert wird – daher ist eine Geräte-Sicherung (z. B. durch Biometrie oder PIN) essenziell.
Passkeys setzen ein modernes Gerät mit biometrischer Authentifizierung oder PIN voraus und sind aktuell noch nicht flächendeckend verfügbar. Zudem kann der Zugriff problematisch sein, wenn das Gerät verloren geht und keine Synchronisierung oder Back-up-Option eingerichtet wurde.
Passkeys werden von großen Tech-Unternehmen wie Apple, Google und Microsoft aktiv unterstützt und sind mit aktuellen Betriebssystemen, Browsern und vielen Online-Diensten kompatibel, darunter PayPal, eBay und verschiedenen Online-Banking-Systemen.
Passend zum Thema