Zuletzt aktualisiert am 06.08.2025
Mit eSIMs können Sie den Angestellten und Kunden Ihres Unternehmens eine schnelle und zuverlässige Kommunikationslösung anbieten, ohne dass Sie sich um komplexe technische Details kümmern müssen. Hier lesen Sie, was Sie über die eSIM-Technologie und ihre Vorteile für Unternehmen wissen müssen.
Die Abkürzung eSIM steht für „embedded Subscriber Identity Module“ und bezeichnet einen fest im Gerät verlöteten Chip, der die Funktion einer herkömmlichen SIM-Karte übernimmt. Im Gegensatz zu klassischen SIM-Karten ist die eSIM also keine herausnehmbare Karte, sondern dauerhaft integriert.
Die eSIM ermöglicht es einem Gerät, sich mit einem Mobilfunknetz zu verbinden – genauso wie bei einer klassischen SIM-Karte. Dafür benötigt sie ein sogenanntes eSIM-Profil mit einem zugewiesenem Mobilfunktarif. Dieses erhalten Sie von ihrem Mobilfunkanbieter. Das eSIM-Profil wird auf den Chip geladen und dient zur Authentifizierung im Mobilfunknetz.
Die Abkürzung eUICC steht für „embedded Universal Integrated Circuit Card“ und bezeichnet eine Software-Funktionalität, die es erlaubt, mehrere Mobilfunk-Profile auf einer eSIM zu verwalten und per Fernzugriff zu wechseln oder zu löschen. Die eUICC ist also eine Art Verwaltungssystem für SIM-Profile. Das ist besonders im internationalen Einsatz oder bei größeren Geräteflotten (z. B. IoT – Internet der Dinge) ein großer Vorteil. Den technischen Standard für die eUICC-Funktionalität hat der internationale Verband der Mobilfunkanbieter – die GSMA – entwickelt.
Eine eUICC ist in der Regel auf einer eSIM (dem Chip) installiert – aber nicht jede eSIM verfügt zwingend über eine eUICC-Funktionalität. Es gibt auch eSIMs, die keine Fernprovisionierung unterstützen, sondern fest programmierte Profile enthalten. Eine eSIM allein befähigt also noch nicht zur Fernverwaltung von Profilen. Diese Funktion wird durch die eUICC bereitgestellt.
Die eSIM bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen SIM-Karten. Daher sind sich Fachleute einig, dass die eSIM die physischen Chipkarten in naher Zukunft gänzlich ersetzen wird. Gute Beispiele dafür sind die aktuellen iPhones: Auf dem US-amerikanischen Markt sind die Smartphones seit dem iPhone 14 nicht mehr mit einem Einschub für die physische SIM-Karte ausgestattet und setzen ausschließlich auf eine eSIM.
Ein allgemeiner Vorteil liegt in der Größe der eSIM. Da der Chip nur etwa 5 × 6 Millimeter misst, bietet sich die Möglichkeit, den gewonnenen Platz je nach Gerät anders zu nutzen – etwa für einen größeren Akku, bessere Gerätekühlung oder zusätzliche Schnittstellen.
Ein großer Vorteil der eSIM ist die reduzierte und beschleunigte Verwaltung. Statt auf den Versand physischer SIM-Karten zu warten, erfolgt die Bestellung und Aktivierung digital – oft innerhalb weniger Minuten.
Eine gängige Methode zur Bereitstellung von eSIM-Profilen ist der Profil-Download per QR-Code. Ihr Mobilfunkanbieter stellt Ihnen dazu einen sogenannten eSIM-Aktivierungsbrief (z. B. als PDF) zur Verfügung, der einen QR-Code oder Aktivierungsschlüssel enthält. Diesen geben Sie an die zuständigen Mitarbeitenden oder Abteilungen weiter – die Aktivierung erfolgt dann direkt auf dem Gerät.
Neben diesem Verfahren setzen viele Unternehmen inzwischen auf moderne Remote-Provisionierung via eSIM Discovery Server. Dabei läuft die Aktivierung automatisiert ab:
Besonders bei größeren Rollouts ist das ein enormer Vorteil – z. B. beim parallelen Onboarding mehrerer neuer Firmenhandys.
Viele aktuelle Smartphones erlauben es, mehrere eSIM-Profile gleichzeitig zu speichern – z. B. für unterschiedliche Mobilfunktarife oder separate Rufnummern. Je nach Hersteller und Modell können mehrere verschiedene eSIM-Profile installiert werden, von denen zwei gleichzeitig aktiv sein können. Das bietet Ihrem Unternehmen und Ihren Mitarbeitenden zusätzliche Flexibilität:
Zusätzlich verfügen viele Smartphones über einen kombinierten SIM-Schacht und eSIM-Chip. So können Sie bei Bedarf eine physische SIM und eine eSIM parallel verwenden – eine Form der Dual-SIM-Nutzung.
Bei Geräten, die vollständig auf eSIM-Technologie setzen, fällt der Einschub für die SIM-Karte weg. Damit bieten diese Modelle eine potenzielle Schwachstelle weniger, die beispielsweise gegen Staub und Wasser abgedichtet werden muss.
Um eine eSIM zu verwenden, muss das entsprechende Gerät eSIM-fähig sein. Ob das der Fall ist, entnehmen Sie in der Regel den technischen Daten des Modells. Ist dies gegeben, benötigen Sie von Ihrem Mobilfunkanbieter ein Profil für den integrierten Chip. Dieses erhalten Sie entweder bei Vertragsabschluss oder fordern es nachträglich an.
Anschließend erhalten Sie meist einen QR-Code. Diesen scannen Sie mit dem gewünschten Gerät und aktivieren damit das eSIM-Profil. Bei O2 Business beispielsweise sieht der Prozess folgendermaßen aus:
Wichtig: Für den Download des eSIM-Profils und die Aktivierung ist eine Internetverbindung erforderlich (z. B. per WLAN).
Beim Austausch von Firmenhandys profitieren Sie ebenfalls von der eSIM-Technologie: In vielen Fällen lassen sich eSIM-Profile einfach auf ein neues Gerät übertragen, ohne dass ein neuer QR-Code notwendig ist. Sowohl Apple als auch Android-Hersteller unterstützen den Transferprozess. Damit können Ihre Mitarbeitenden den Gerätewechsel eigenständig durchführen, ohne dass Ihre IT-Abteilung aktiv werden muss.
Wenn Ihre Mitarbeitenden ein neues iPhone in Betrieb nehmen, erkennt das System automatisch, dass bereits ein eSIM-Profil auf dem alten Gerät aktiv ist. Über die Funktion „eSIM übertragen“ können sie dieses Profil direkt und sicher auf das neue iPhone übertragen – ganz ohne Eingreifen der IT-Abteilung oder erneute Bereitstellung durch den Mobilfunkanbieter.
Voraussetzungen:
Auch viele Android-Geräte unterstützen mittlerweile ähnliche Funktionen zur eSIM-Migration beim Gerätestart oder über die Einstellungen. Die genaue Vorgehensweise unterscheidet sich je nach Hersteller und Android-Version, erfolgt aber meist ebenfalls über die Ersteinrichtung des Geräts oder über die Einstellungen im Menü „Netzwerk & Internet“.
Die eSIM-Technologie erleichtert es Ihrem Unternehmen, Mobilfunkverträge flexibel zu managen. Viele Mobilfunkanbieter bieten Portale an, in denen Sie Tarife anpassen, SIMs verwalten oder Ersatzprofile bereitstellen können.
In industriellen Internet-of-Things-Anwendungen (IoT) spielt die eSIM ihre Vorteile besonders stark aus – allen voran ihre Flexibilität bei der Provisionierung. So können Sie das gewünschte eSIM-Profil remote aufspielen, auch wenn das Gerät bereits im Einsatz ist. Dadurch wird die Logistik und Lagerhaltung deutlich vereinfacht und Ihre Produktionsprozesse werden flexibler.
Zusätzlich entfällt die physische Schwachstelle des SIM-Kartenschachts. Das erhöht nicht nur die Robustheit der Geräte (z. B. gegen Staub, Feuchtigkeit oder Erschütterung), sondern erlaubt auch eine kompaktere Bauweise, da weniger Platz für mechanische Komponenten benötigt wird.
Weitere Vorteile im Überblick:
Praxisbeispiel: In einer Fabrikhalle sind Dutzende vernetzte IoT-Geräte im Einsatz. Die Verwendung klassischer SIM-Karten würde dabei bedeuten, dass bei einem Tarifwechsel jede einzelne SIM-Karte händisch ausgetauscht werden muss – ein erheblicher Aufwand. Mit eSIMs (inkl. eUICC) erfolgt der Wechsel zentral über eine Fernanbindung – schnell, sicher und mit minimaler Ausfallzeit.
eSIM …
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Wie bei klassischen SIM-Karten kann das eSIM-Profil über das Kundenportal deaktiviert oder gesperrt werden – bei zentraler Verwaltung sogar remote und automatisiert.
Ja – da sie fest verbaut und nicht physisch zugänglich sind, bieten eSIMs besseren Schutz vor Manipulation und Diebstahl.
Sie können internationale eSIM-Profile vorab oder bei Bedarf remote hinzufügen – für häufige Auslandsaufenthalte eignen sich spezielle Business-Roaming-Tarife.
Viele Fachleute sehen in der eSIM die Zukunft der Konnektivität, da sie viele sinnvolle Weiterentwicklungen und Vereinfachungen bietet. Es gibt bereits erste Smartphones, die ohne physischen SIM-Karteneinschub auskommen. Auch bei IoT-Geräten ist die eSIM auf dem Vormarsch.
eSIMs und klassische SIM-Karten lassen sich gleichzeitig nutzen – vorausgesetzt, das Endgerät (Smartphone, Tablet, IoT-Maschine) erfüllt die nötigen hardwareseitigen Voraussetzungen. Es muss also sowohl ein Einschub für SIM-Karten als auch eine eSIM vorhanden sein. Die gleichzeitige Einwahl in unterschiedliche Netze ist jedoch mit den meisten Geräten nicht möglich. Sie können also jeweils nur eine Verbindung zur selben Zeit herstellen.
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