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Wann kommt 6G? Chancen und Zukunftsaussichten für Unternehmen

11..09.2024

6G: Zwei Hände halten ein Smartphone. Darüber ein 6G-Symbol.

Mit 6G steht die nächste Mobilfunkgeneration vor der Tür und verspricht, die Art und Weise, wie wir kommunizieren und arbeiten, grundlegend zu verändern. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Aspekte von 6G, von den Vorteilen gegenüber 5G über die Herausforderungen bis hin zu den potenziellen Anwendungen und dem voraussichtlichen Einführungstermin.

Was ist 6G?

6G steht für die sechste Generation der Mobilfunktechnologie und ist der nächste große Schritt in der drahtlosen Kommunikation, der auf die derzeit weit verbreitete 5G-Technologie folgt. Während 5G-Mobilfunknetze gerade erst weltweit ausgerollt werden und neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit, Kapazität und Konnektivität setzen, zielt 6G darauf ab, diese Fortschritte zu übertreffen und völlig neue Möglichkeiten zu schaffen.

Mit 6G soll es u. a. möglich sein, eine noch größere Anzahl von Geräten und Sensoren gleichzeitig zu verbinden. Dies ist vor allem für die fortschreitende Vernetzung im Rahmen des Internets der Dinge (IoT) entscheidend. 6G-Netze könnten in der Lage sein, nicht nur Milliarden von Geräten weltweit zu unterstützen, sondern auch eine tiefergehende Integration von künstlicher Intelligenz in das Netz zu ermöglichen, sodass Daten in Echtzeit verarbeitet und Entscheidungen direkt am Rand des Netzwerks getroffen werden können.

Der aktuelle Entwicklungsstand

Obwohl 6G noch in der frühen Entwicklungsphase steckt, arbeiten bereits viele Länder und führende Technologieunternehmen intensiv an der Forschung und Standardisierung. Länder wie China, Südkorea, Japan und die USA haben bereits Initiativen gestartet. In Deutschland forschen u. a. Fraunhofer-Institute und Mobilfunkanbieter an der Technologie. Experten gehen davon aus, dass die ersten kommerziellen 6G-Mobilfunknetze frühestens ab 2030 verfügbar sein werden.

Das sind die Vorteile von 6G gegenüber 5G

Während 5G bereits bedeutende Verbesserungen gegenüber seinen Vorgängern bietet, verspricht 6G, die Grenzen der drahtlosen Kommunikation noch weiter zu verschieben. Die nächste Generation soll nicht nur die bestehende Mobilfunktechnologie verbessern, sondern auch völlig neue Möglichkeiten eröffnen:

Höhere Geschwindigkeit: 6G soll deutlich schnellere Datenübertragungen ermöglichen, mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Terabit pro Sekunde (Tbit/s). Dies wäre etwa 100-mal schneller als 5G und würde den Austausch großer Datenmengen in Sekundenbruchteilen ermöglichen.

Niedrige Latenzzeiten: Die Latenzzeiten sollen mit 6G auf unter 1 Millisekunde reduziert werden und eine nahezu verzögerungsfreie Kommunikation ermöglichen. Dies wäre u. a. für Anwendungsfälle wie autonome Fahrzeuge oder industrielle Automatisierung enorm förderlich.

Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit: 6G-Netzwerke sollen noch zuverlässiger und robuster sein, was besonders für kritische Anwendungsbereiche wichtig wäre. Sie sollen zudem eine bessere Netzabdeckung bieten – auch in entlegenen Gebieten.

Integration von KI und maschinellem Lernen: 6G-Netze sollen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen tief in ihre Infrastruktur integrieren, um Echtzeit-Analyse und adaptive Dienste zu ermöglichen. Dadurch könnten Netzwerke intelligenter und anpassungsfähiger agieren.

Neue und erweiterte Anwendungen: 6G soll die Entwicklung neuer Anwendungen wie holografische Kommunikation, immersive Virtual- und Augmented-Reality-Erlebnisse und fortschrittliche IoT-Systeme ermöglichen.

Die Herausforderungen von 6G

Obwohl 6G enorme Potenziale bietet, gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die überwunden werden müssen, bevor die Technologie flächendeckend eingeführt werden kann. Diese Herausforderungen betreffen sowohl die technologische Entwicklung als auch regulatorische und gesellschaftliche Aspekte:

Technologische Herausforderungen: Die Nutzung von Terahertz-Frequenzen erfordert neue Antennentechnologien und eine dichtere Netzwerkinfrastruktur. Diese hohen Frequenzen haben eine geringe Reichweite und werden leicht durch Hindernisse blockiert. Daher sind technische Innovationen und mehr Basisstationen nötig.

Regulatorisches und Sicherheitsaspekte: 6G bringt neue regulatorische Herausforderungen mit sich, einschließlich der Zuweisung von Frequenzspektren und der Einhaltung globaler Standards. Zudem steigt die Bedeutung der Netzwerksicherheit, da u. a. tiefere KI-Integration neue Schwachstellen schaffen könnte.

Energieverbrauch und Nachhaltigkeit: Durch die höhere Frequenz und Netzwerkkapazität von 6G könnte der Energieverbrauch deutlich steigen. Energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energiequellen werden benötigt, um die Nachhaltigkeit von 6G sicherzustellen.

Kosten und Investitionen: Die Entwicklung und Implementierung von 6G erfordert erhebliche Investitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur. 

Hier könnte 6G Anwendung finden

Die Einführung von 6G wird eine Vielzahl neuer Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten mit sich bringen, die über das hinausgehen, was mit 5G-Netzen realisierbar ist. Die hohe Geschwindigkeit, die besonders niedrige Latenz und die tiefe Integration von künstlicher Intelligenz werden in verschiedenen Branchen transformative Veränderungen herbeiführen. Dies sind einige Beispiele:

Industrie 4.0: 6G soll eine stärkere Automatisierung und Vernetzung in der Produktion ermöglichen. Davon dürften u. a. Smart Factorys profitieren, in denen Maschinen und Roboter zukünftig noch effizienter und autonomer arbeiten.

Gesundheitswesen: 6G soll fortschrittliche Telemedizin, wie Fernoperationen und Echtzeit-Patientenüberwachung unterstützen, indem es schnelle, zuverlässige Verbindungen für die medizinische Versorgung bereitstellt. So leistet es der Digitalisierung im Gesundheitswesen Vorschub und eröffnet neue Anwendungsfelder.

Logistik: 6G soll es autonomen Fahrzeugen und Drohnen ermöglichen, in Echtzeit zu kommunizieren und sich effizienter durch den Verkehr oder Lieferketten zu bewegen als es bisher mit 5G möglich ist – das optimiert die Logistik.

Smart Citys: 6G soll zur Entwicklung von Smart City beitragen, indem es eine nahtlose Kommunikation zwischen vernetzten Infrastrukturen schafft. Das soll die städtische Effizienz und Sicherheit verbessern.

Erweitertes und immersives Entertainment: 6G könnte das Entertainment mit extrem schnellen Übertragungen revolutionieren. Holografische Kommunikation und immersive Virtual- und Augmented-Reality-Erlebnisse dürften dann Realität werden.

Wann kommt 6G?

Die Einführung von 6G ist noch einige Jahre entfernt, da sich die Technologie derzeit noch in der Entwicklungsphase befindet. Experten schätzen, dass 6G-Netzwerke frühestens ab dem Jahr 2030 verfügbar sein werden. Derzeit arbeiten viele führende Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen weltweit an den Grundlagen von 6G, wobei Länder wie China, Südkorea, Japan und die USA bereits groß angelegte Initiativen gestartet haben. Auch in Deutschland starten immer mehr entsprechende Projekte.

Die internationale Standardisierung von 6G wird voraussichtlich ab 2025 beginnen. In dieser Phase sollen die technischen Spezifikationen festgelegt und die neuen Technologien in realen Umgebungen getestet werden. Die kommerzielle Einführung dürfte schrittweise folgen, mit ersten Pilotprojekten möglicherweise ab 2028 bis 2030, bevor 6G ab etwa 2030 breiter verfügbar sein soll.

Der genaue Zeitplan hängt von der technologischen Entwicklung, einschließlich neuer Hardware und Antennensysteme, sowie von der Lösung bestehender Herausforderungen wie Energieverbrauch und Netzwerksicherheit ab. Regulierungsbehörden und politische Entscheidungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle: Die Zuweisung von Frequenzspektren, die Schaffung internationaler Standards und Investitionen in die notwendige Infrastruktur sind wesentliche Faktoren für den Zeitplan einer 6G-Einführung.

6G im Überblick 

6G …

wird die nächste Generation der Mobilfunktechnologie sein, die höhere Geschwindigkeiten und geringere Latenzzeiten als 5G bieten soll.

soll neue Anwendungen ermöglichen, darunter fortschrittliche industrielle Automatisierung, Telemedizin und autonome Fahrzeuge.

wird erhebliche Herausforderungen mit sich bringen, wie technologische, regulatorische und energiebezogene Hürden.

wird voraussichtlich frühestens ab 2030 verfügbar sein.

soll die Art und Weise, wie wir kommunizieren und arbeiten, grundlegend verändern und neue Möglichkeiten für Innovationen schaffen.

Häufig gestellte Fragen

6G wird voraussichtlich frühestens ab 2030 verfügbar sein. Derzeit befindet sich die Technologie noch in der Entwicklung. Die internationale Standardisierung soll 2025 beginnen.

Derzeit gibt es noch kein Land, das 6G vollständig implementiert hat. Viele Länder, darunter China, Südkorea, Japan und die USA, führen jedoch umfassende Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu 6G durch und bereiten sich auf die kommende Technologie vor.

6G bietet deutlich höhere Datenübertragungsraten, niedrigere Latenzen und eine größere Bandbreite im Vergleich zu 5G. Während 5G bereits hohe Geschwindigkeiten und Verbindungsdichten ermöglicht, wird 6G diese noch weiter verbessern und neue Anwendungen wie holografische Kommunikation und fortschrittliche KI-Integration unterstützen.

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